Gesundes Führen in herausfordernden Zeiten

Dieser Online-Vortrag vermittelte einen Einblick, worauf es beim „Gesunden Führen“ ankommt und warum dieses Thema - vor allem in Ausnahmesituationen, wie Corona - so wichtig ist.

Durch die Etablierung einer Vertrauenskultur werden Themen wie Home-Office, Krankschreibung per Telefon, neue Arbeitsverteilung und andere durch die aktuelle Ausnahmesituation zu Tage tretende Herausforderungen leichter bewältigbar. Gelingt es, Krisen gemeinsam zu meistern, stärkt das die Vertrauensbasis. Dazu ist es allerdings notwendig z.B. Kränkungen zu vermeiden, Stress zu reduzieren und Ressourcen aufzubauen – keine leichte Aufgabe und ein permanenter Prozess. Gesundes Führen wirkt für beide Seiten: Für die Führungskraft und die zu Führenden.

Am 14. Dezember 2020 fand der letzte BVAEB Online-Vortrag "Gesundes Führen" im Jahr 2020 statt.

VIELEN DANK FÜR DIE REGE UND AKTIVE TEILNAHME!

 

Sie finden auf dieser Webseite ein Fotoprotokoll und schriftliche Antworten.

Download & Material

Hier finden Sie weiterführendes Material, Downloads und Links zum Online-Vortrag.

Mag.a Christine Schönowitz, PhD, MBA im Portrait

Mag.a Christine Schönowitz, PhD, MBA

Die Vortragende Mag.a Christine Schönowitz, PhD, MBA ist ausgebildete Mediatorin, Trainerin, Coach und hat 23 Jahre Berufserfahrung als Führungskraft in der Privatwirtschaft. Sie lenkt Ihr Augenmerk auf relevante Themen und gibt Anregungen, was hilft, den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern und Führung zu gestalten.

Fragen & Antworten

Wir haben während des Online-Vortrags nicht beantwortete Fragen gesammelt und die Vortragende hat diese schriftlich beantwortet.

Wenn ich für die Organisation einen guten Mitarbeiter nicht verlieren möchte, ist anzuraten, sehr offen zu kommunizieren. Ein gemeinsames Ziel zu formulieren (Annäherungsziel); Meilensteine zu formulieren und Zwischengespräche anzubieten. Ziel ist es, einen Weg, eine Perspektive sichtbar zu machen (auch wenn es vielleicht länger als es lieb ist dauert). Wird das Thema nicht klar angesprochen riskiert man ein gegenseitiges „Belauern“. Fragen tauchen auf: „Wird er noch motiviert sein, wenn er doch eigentlich wechseln will? ? Gibt es eventuell schon Kontakt/Kommunikation mit der anderen Abeiltung?“… und auf MitarbeiterInnenseite: „hat sich im Umgang mit mir etwas verändert weil ich weg will (werde ich links liegen gelassen). Wenn sich nicht bald was tut muss ich aktiv werden….“


Das Problem ist, dass unsere Wahrnehmung das ausfiltert, auf was wir fokussieren und die Annahmen werden zur Wirklichkeit. Habe ich ein Ziel formuliert, habe ich das im Fokus. Gibt es einen Zeithorizont ist der Weg klar.

Erster Schritt: Selbstreflexion: woran mache ich die Unhöflichkeit fest? In welchen Situationen, zu welchen Themen? Die Idee ist, eventuell ein Muster abzuleiten (vielleicht sind es Themen, wo ich mich nicht sattelfest fühle? Vielleicht ist es insbesondere dann unangenehm, wenn bestimmte andere Personen zugegen sind?...)


Die 5 Finger (Bewertungskompetenz) lohnen sich auch immer: d.h. Was ist die netteste Erklärung für das konkrete Verhalten der Person? Vielleicht gelingt es mir, mit Veränderung meines Blickwinkels auch andere angenehmere Facetten der Kommunikation auszumachen.


Möchte ich meinem Gegenüber meine Sichtweise, und das was diese Art der Kommunikation bei mir auslöst sichtbar machen, muss ich es ansprechen (www Wahrnehmung – Wirkung – Wunsch) weil die Erwartungshaltung: Mein Gegenüber verändert von sich aus das Verhalten, meist enttäuscht wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass einem oftmals selbst nicht bewusst ist, wie manche Botschaften ankommen. Wie immer bei der Kommunikation kommt es darauf an, klar und wertschätzend und nicht angriffig zu agieren, da der Angriff in hierarchischen Organisationen schnell im „Niederbügeln“ endet (Ober sticht Unter), wenn ich es schaffe, möglichst objektiv eine für mich angriffige Situation mit dem was ich dabei empfinde zu schildern, kann diese andere Perspektive möglicherweise auch von der Führungskraft erkannt werden.


Wird das Thema zu groß für mich (im Sinne von belastend) zahlt es sich durchaus auch, Unterstützung in Anspruch zu nehmen (Supervision, vertraute Person, Coaching,..)

Auch hier wieder ähnlich wie in vorhergehender Frage: woran mache ich diese „nicht Offenheit“ fest? Welche Themen welche Personenkreis… um Muster auszumachen.

Offenes Ansprechen einer konkreten Situation mit Beschreibung, was es für mich (ICH-Botschaften sind am Wirkunsvollsten, wenn wir Betroffenheit erzeugen wollen) bedeutet hat. Anschließend der Wunsch was an Stelle dessen treten sollte, aber hier so konkret wie möglich („offen“ und „zeitnah“ sind nicht konkret, sondern je nach Blickwinkel wahrscheinlich wieder vollkommen unterschiedlich).
Bitte den kleinen Finger wieder nicht vergessen: Information von Oben nach Unten ist komplex. Die „Oben“ sind sehr tief in den Themen und vergessen daher oftmals Details, weil sie von ihrer Perspektive so klar sind und daher als nicht erwähnenswert erscheinen. Die Botschaft die „Unten“ ankommt ist oftmals mit vielen unerwünschten Nebenwirkungen (Fragen, Ängsten,..) gespickt. Sorgen Sie für eine Kultur, wo Nachfragen eine Tugend und keine Störung sind.

Vielleicht ist gerade jetzt, wo für alle Seiten alles neu und herausfordernd ist, ein guter Zeitpunkt dem Thema: „Fragen und Unsicherheit auszuräumen“ ein größerer Stellenwert in Teams eingeräumt wird.

Ich denke Wertschätzung ist eine Haltung und Vorleben eine erste Voraussetzung. In der Formulierung eines gemeinsamen Teamzieles wird höchstwahrscheinlich auch das Thema „Wertschätzung“ seinen Platz haben, wobei allerdings klar sein muss, jede Person für sich erlebt Wertschätzung höchst unterschiedlich. (Für den einen die pünktliche Bezahlung, für den anderen Lob und Anerkennung, Hilfeleistung,…)

Daher immer dort, wo ich Verhalten wahrnehme, das ich als nicht wertschätzend erlebe, das Thema auch aktiv ansprechen. In der Rolle der Führungskraft ist es durchaus legitim, dass ich (am Besten gemeinsam mit dem Team) festlege, wie leben wir unsere Wertschätzung (was verstehen wir darunter, wie wird sie sichtbar). Das räumt wieder die Chance ein, den Erwartungshaltungen gerecht zu werden und der Fokus ist auf die positive Formulierung ausgerichtet.

Mit viel 💚, Liebe zum 🔍 und einem unstillbaren Wissens🚰 zur Verfügung gestellt von talentify.at